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Startseite › Themen › Unkategorisiert › Krieg in der Ukraine: Deutschland befürchtet eine RezessionAutor
Von Premiere Place
Veröffentlicht am - Aktualisiert am
Die russische Invasion in der Ukraine hat nicht nur zu einer Wende in der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik geführt. Sie löste auch eine Schockwelle innerhalb der größten Volkswirtschaft der Eurozone aus. Auch wenn die Bedeutung Russlands für deutsche Unternehmen in den letzten Jahren stark zurückgegangen war, bleibt das Land für viele Bereiche eine wichtige Herausforderung. Zunächst im Energiebereich mit den Importen von Gas (55 % des Bedarfs) und Öl (25 % des Bedarfs). Am 30. März löste Robert Habeck, der Wirtschaftsminister, die erste Phase seines Notfallplans für Gas aus. Zurzeit sei „die Sicherheit der Versorgung“ mit Gas gewährleistet, sagte er. Die Bundesregierung arbeitet derzeit daran, diese Abhängigkeit durch Diversifizierung der Versorgungsquellen zu verringern. Dadurch wird die Debatte über eine mögliche Verlängerung des Betriebs der drei letzten Kernkraftwerke erneut angeheizt. Am 21. März forderte der Verband der Kernenergie (Kerntechnik Deutschland) in einem offenen Brief an Olaf Scholz einen Weiterbetrieb der Kraftwerke, um im Falle einer Verschlechterung der Lage die Stromversorgung zu gewährleisten.
Die Frage der Abhängigkeit stellt sich auch bei einer ganzen Reihe von Metallen, die von der deutschen Industrie dringend benötigt sind. Nickel, Eisen, Palladium, Kupferkathoden, Aluminium oder Stahl. Laut der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) decken die russischen Importe bei diesen Metallen zwischen 17 % und 44 % des Bedarfs. Aus diesem Grund stehen diese Produkte – ebenso wie Öl und Gas – nicht auf der europäischen Sanktionsliste.
Aufgrund der russischen Angriffe haben sich viele deutsche Unternehmen aus Russland zurückgezogen, darunter Volkswagen, Daimler Truck und die BMW Group. Andere große Unternehmen (Knauf, Metro oder Henkel) sind jedoch geblieben. Wie auch immer: „Die deutschen Unternehmen stehen an der Seite der Ukraine und unterstützen diese Sanktionen“, erklärte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) am 9. März.
Experten befürchten die Auswirkungen des Konflikts auf die deutsche Wirtschaft. In einer von der Nachrichtenagentur dpa veröffentlichten Umfrage warnten die Wirtschaftswissenschaftler der großen deutschen Bank- und Finanzinstitute vor der Gefahr einer anhaltenden Inflation. Katharina Utermöhl (Allianz-Gruppe) prognostiziert für 2022 eine Inflation von 6 % im Jahresdurchschnitt und ein Wachstum von nur 1,8 %. Und selbst wenn es keinen abrupten Abbruch der Versorgung mit fossilen Brennstoffen gibt, „wird Gas von anderen Anbietern teurer werden“, meint die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm, die einen raschen Anstieg der erneuerbaren Energien fordert.
Neben Gas und Öl ist Deutschland auch von einer Reihe von Metallen abhängig, die für die deutsche Industrie von großer Bedeutung sind: Nickel, Eisen, Palladium, Kupfer, Aluminium und Stahl.
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